Die Rechte von Kindern und Jugendlichen sind in der Corona-Pandemie immer wieder aus dem Blick geraten und teilweise ausgehebelt worden.
Haben wir daraus gelernt? Versuchen wir jetzt und in der Zukunft kindgerechter zu handeln? Geben wir uns alle Mühe, die Rechte von Kindern nicht wieder und weiter zu verletzen?
Eine Anekdote aus dem Alltag eines 4. Klässlers einer Grundschule, die ich erlebt habe: „Mama“, sagte ein 9-jähriger Junge, „wenn ich groß bin werde ich Psychologe fürs Gehirn von Kindern.“ „Das ist ja eine spannende Idee“, erwiderte die Mutter und fragte: „Was würdest Du denn dann machen?“
„Es gibt doch Medikamente für das Gehirn von Kindern, damit sie ruhig sind und im Unterricht nicht immer Quatsch machen, damit sie den ganzen Vormittag stillsitzen können. Ich will auch Medizin für Kinder entwickeln. Für alle Schulkinder … weil alle brauchen Medizin. Die nehmen dann morgens eine Pille und dann funktionieren sie in der Schule und sie fühlen sich wohl; also allen Kindern geht es dann gut! – Das macht das Medikament einfach im Gehirn… und alle Kinder müssen nicht mehr so leiden... darum will ich Gehirnpsychologe werden.“
Was hätte Janusz Korczak dem Jungen gesagt? Vielleicht hätte er gesagt: „Du hast Dir viele ernsthafte und wichtige Gedanken gemacht! Setz Dich zu mir und erzähl mir, wie es denn so ist bei euch in der Schule?“
Ich engagiere mich in der Deutschen Korczak Gesellschaft, um Janusz Korczak als wertvollen Gesprächspartner bekannt zu machen: für uns Erwachsene, für Kinder und Jugendliche und all diejenigen, die in Bildungsinstitutionen tagtäglich handeln müssen. Zusammen wollen wir mögliche Antworten auf die aktuellen Herausforderungen diskutieren und uns dabei bei unserer Suche von dem großen Humanisten Korczak leiten lassen.